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Mit Pauken und Trompeten
Welturaufführung des „festlichen Konzertchens“ Mit der Welturaufführung des „Concertino festivo“ aus der Hand des Professors für Orgel an der Hochschule für Musik in München, Harald Feller, Jahrgang 1951, hat der Künstlerische Leiter der Orgelreihe, Johannes Skudlik, an diesem Vormittag auch schon einen der programmatischen Schwerpunkte der diesjährigen Konzerte augenfällig gemacht. Denn Feller ergänzt in seinem „Festlichen Konzertchen“, wie man frei übersetzen könnte, die Orgel noch um ein Bläserensemble und Perkussionsinstrumente. Ebenso ist das „Gloria“ des zeitgenössischen Komponisten John Rutter eine Arbeit, in der zum freudigen Jubel der Orgel noch Chor und ebenfalls Schlaginstrumente und Bläser gehören. Harald Feller begann seine Vorstellung allerdings mit einem bekannten Orgelstück. Felix Mendelssohn-Bartholdys mächtige Orgelsonate in A-Dur aus opus Nr. 65 führt majestätisch in das Instrument ein, um sogleich traditionellen Fugencharakter anzunehmen. Feller greift mit kräftiger Hand in die vier Manuale der Orgel, beachtet genau die Phrasierungen und Artikulation, lässt aber auch im zweiten Satz, dem Andante tranquillo, sich sanft eine schöne Melodie entwickeln, die sich gegenüber dem ersten Satz durch eine schlichte Registrierung auszeichnet. Man spürt in dieser Komposition sofort, wie vertraut der große Mendelssohn-Bartholdy mit diesem Instrument war, galt er doch europaweit als einer der profiliertesten Organisten seiner Zeit. Das Concertino festivo lebt vom mächtigen Impuls seines Motivs, das gleich den ersten Takt bestimmt, und starker Rhythmik. Es entwickelt mit Bläsern und Pauken eine starke Farbigkeit, verfällt aber nicht in Imitation von Filmmusik. Zudem überrascht es immer wieder mit reizenden musikalischen Einfällen. Da bestand eher bei Rutter die Gefahr. Denn der Beginn seines Gloria aus dem Jahre 1974 mutete fast an wie die Eröffnungsmusik der US-amerikanischen Filmgesellschaft Twentieth Century Fox und man hatte das Gefühl die Titelmelodie zu „Fluch der Karibik“ wäre in der Rhythmik von Rutter abgekupfert. Dabei gab es ganz anrührende Stellen. Als etwa im Mittelteil ein Klangteppich entstand, auf dem eine Melodie ruhte, klang das so, als schwebte der Geist Gottes über den Wassern. Matthias Utz dirigierte mit der ihm eigenen Gelassenheit, Sicherheit und Ruhe sein Vocalensemble Landsberg, den Landsberger Oratorienchor, den Füssener Motettenchor sowie das Tiroler BrassEnsemble und László Demeter und Florian Klee an den Schlaginstrumenten. Begeisterter Beifall brandete aus dem Kirchenraum zur Empore hinauf bei diesem ersten Konzert des Orgelsommers. ...
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