Das „Vocalensemble Landsberg“ löste dieses Versprechen mit einer begeisternden, musikalischen Reise ins Licht ein. Die Heilige zieht mit dem Chor in die Kirche ein Das vielfach ausgezeichnete Ensemble widmete sein Programm unter der Leitung von Matthias Utz der Heiligen Lucia, die besonders in Skandinavien zur Wintersonnwendzeit als „Lichtträgerin“ verehrt wird. Hell erklang das italienische Weltlied „Santa Lucia“, als die in Sizilien geborene und von einem Mädchen symbolisch dargestellte Heilige mit ihrem Lichterkranz und dreißig Sängerinnen und Sängern in die Kirche einzog. Kerzen erhellten die Gesichter des ganz in Weiß gekleideten Chores, als dieser im Altarraum „Still o Himmel“ sang und mit „Underbar en stjärna blid“ das Kirchenschiff in Richtung Weihnacht schweben ließ. Traditionelles neben modernen Kompositionen Dieser Chor meisterte vielstimmig alle Schwierigkeitsgrade, er brachte Traditionelles und Modernes von Praetorius bis Reger zum Leuchten. Um jedem der fünfzehn Kompositionen gerecht zu werden, wechselten die Stimmbesetzungen immer wieder und bildeten, wie in einem Orchester, die für das jeweilige Lied notwendigen Register. Zum strahlenden Ereignis wurde das Konzert, wenn sich die Register im Kirchenraum oder auf die Orgelempore verteilten und die Klosterkirche zum stereofonen Konzertraum wurde. Wohl selten ist ein Ros so hymnisch freudig entsprungen, klang der Andachtsjodler als himmlische Botschaft von der Empore herab. Ob vereint oder getrennt, ob acht- oder sechzehnstimmig, ob durchsichtig solistisch oder als vielschichtiger Chor, das Vocalensemble Landsberg verlor nie die harmonische Spur, auf der es Matthias Utz mit einfühlsam sicherem Dirigat zu beseelt homogenen Höhen führte. Ohrwurm für Italienfans zum Schluss Während des ganzen Konzertes stand Lucia mit ihrem Lichterkranz zwischen Ensemble und Publikum und schuf so die leuchtende Verbindung der Menschen mit jener hoffnungsvollen Musik, die vom alpenländischen „Es wird scho glei dumpa“ ins helle „Der Heiland ist geboren“ führte. „Glans över“ strahlte der Stern von Bethlehem und zum Auszug erklang noch einmal „Santa Lucia“, jene mündlich überlieferte Botschaft, die eigentlich besser bekannt ist als Ohrwurm für Italienfans. In Roggenburg wuchs diese Fangemeinde zu einer besinnlichen Publikumsgemeinschaft an, welche das Vocalensemble mit südländischem Applaus verabschiedete. Inzwischen war es nicht nur im Kirchenschiff, sondern auch in den Herzen hell geworden.